Die Landesvertretung der Hospiz- und Palliativarbeit in Bayern
Das ist unser Anliegen: Der Tod ist ein Tabuthema. Viele Menschen lassen erst bei schweren Krankheiten Gedanken an das Ende des Lebens zu: Wie möchte ich sterben, wer soll dabei sein, wo möchte ich meine letzten Tage verbringen? Laut einer Umfrage wünschen sich 66 Prozent aller Deutschen zuhause sterben zu dürfen. Die Zahlen sehen jedoch anders aus. Die meisten Menschen sterben im Krankenhaus oder in einer stationären Pflegeeinrichtung. Menschen, die einen Angehörigen in den Tod begleiten, brauchen Unterstützung.
Fernlehrgang „Fachwissen für Vorstandsmitglieder von Hospizvereinen“
In Kooperation mit der Hospizakademie Bamberg haben wir den ursprünglich 2015 entwickelten Lehrgang neu konzipiert und inhaltlich aktualisiert. Der Fernlehrgang soll amtierenden und zukünftigen Vorstandsmitgliedern von Hospizvereinen das für ihre Tätigkeit notwendige Handwerkszeug an die Hand geben. Er soll die Basis begründen, auf der sie ihre Aufgabe verantwortungsvoll und effizient erledigen können. Dabei geht es vom grundsätzlichen Verständnis der Hospiz- und Palliativlandschaft bis hin zu rechtlichen Grundlagen des Vereinsrechts und zur Personalarbeit. Der Kurs richtet sich sowohl an amtierende Vorstandsmitglieder von Hospizvereinen, als auch an potenzielle zukünftige Vorständ:innen als Vorbereitung auf ihr Amt.
Die Fortbildung besteht aus 2 Präsenzveranstaltungen (zu Beginn und zum Ende des Fernlehrgangs), aus 11 neu erarbeiteten Lehrbriefen zu wesentlichen Themen speziell für Vorstände:innen im Hospizbereich sowie aus 9 Videokonferenzen, in denen die Inhalte der Lehrbriefe mit den jeweiligen Lehrbriefschreiber:innen im Gespräch vertieft werden können und in denen Platz für die Fragen der Lehrgangsteilnehmenden besteht.
Weitere Informationen zu dem Ablauf, den Lehrbriefautoren und der Anmeldung finden Sie hier.
Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar
Eine lebensverkürzende Erkrankung bedeutet für die betroffenen Kinder und deren An- und Zugehörige oft einen permanenten Ausnahmezustand, manchmal über viele Jahre. Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte oder auch Fremde, die im eigenen Zuhause ein- und ausgehen – ein geregelter Alltag ist nur schwer machbar. Geschwisterkinder, Freundschaften, die Partnerschaft, der Beruf – alles muss im Angesicht des unheilbar kranken Kindes hintenanstehen. Sorgen und Ängste um die Gesundheit des Kindes, Finanzielle Sorgen, soziale Isolation, die nicht erfüllten Bedürfnisse der Geschwisterkinder und zu wenig Zeit für Selbstachtsamkeit führen oft zu einer zunehmenden Überforderung der Eltern.
Anders als in der Erwachsenen-Hospizarbeit wird bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht nur die letzte Lebensphase betrachtet, sondern ihre komplette Lebenszeit. Da oftmals nicht absehbar ist, wann ein Kind sterben wird, werden Familien teilweise über viele Jahre hinweg begleitet. Kinderhospizarbeit ist somit Lebensbegleitung und Beistand über das Leben hinaus.
Ziel der Kinderhospizarbeit ist immer, die Lebensqualität zu sichern und zu erhöhen. Dies schließt alle An- und Zugehörigen mit ein. Eltern und Großeltern sollen entlastet werden und etwas Zeit für sich und ihre Freunde finden. Geschwisterkinder sollen „gesehen“ werden und auch mal im Mittelpunkt stehen. Die verbleibende Lebenszeit der betroffenen Kinder selbst soll mit Freude und Lachen gefüllt werden.
Die Kinder kennen weder Vergangenheit noch Zukunft, und – was uns Erwachsenen kaum passieren kann – sie genießen die Gegenwart.
Jean de la Bruyère
In Deutschland gibt es rund 50.000 Kinder und Jugendliche, die lebensverkürzend erkrankt sind. Der Tag der Kinderhospizarbeit, der immer am 10. Februar stattfindet, macht auf die besonderen Bedürfnisse und die belastende Situation der betroffenen Kinder und ihrer Familien aufmerksam und würdigt zugleich die feinfühlige Arbeit der zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen in der Hospizversorgung. Die grünen Bänder sind ein sichtbares Zeichen gesellschaftlicher Solidarität. Diese Art der öffentlichen Anteilnahme und Aufmerksamkeit ist sehr wichtig für die Betroffenen.
Das BHPB im Internet
Die Homepage des Bayerischen Hospiz- und Palliativbündnisses ist unter www.bhpb.org aufrufbar.
Das HPVN im Internet
Die Homepage des Bayerischen Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerk ist unter www.hpvn-bayern.de aufrufbar.