Nummer 143
11. Februar 2021

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,

nun liegen die ersten Gesetzentwürfe zur Neuregelung der Suizidbeihilfe vor (siehe unter Punkt 1) Unabhängig davon haben wir als Dachverband anlässlich der Sitzung mit unseren Mitgliedsorganisationen in einem ganztägigen Dialogforum darüber diskutiert, was die grundsätzliche Freigabe der Suizidbeihilfe durch das Bundesverfassungsgericht für die Hospiz- und Palliativarbeit bedeutet.

Vor dem Hintergrund der dort sehr konstruktiv geführten Diskussionen werden wir unseren Mitgliedseinrichtungen noch im Februar ein Dialogpapier zur Verfügung stellen, das von diesen sowie in den Hospiz- und Palliativdiensten und -einrichtungen zum weiterführenden Dialog und zur Positionsbestimmung genutzt werden kann. Auch wenn es im Einzelfall unterschiedliche Auffassungen gibt, was die Freigabe der Suizidbeihilfe für unsere Arbeit bedeutet, so sind wir uns alle einig darüber, dass es unsere allererste Aufgabe ist, schwerstkranken und sterbenden Menschen die Möglichkeiten der Hospiz- und Palliativarbeit aufzuzeigen. Und dass zum anderen die Vermittlung und Organisation der Suizidbeihilfe durch stationäre Einrichtungen oder durch ambulante Hospizdienste nicht denkbar ist.

Ein Aspekt, den wir als Dachverband in den kommenden öffentlichen Debatten stark machen werden, ist die Suizidprävention. Es kann nicht sein, dass zur Umsetzung der Suizidbeihilfe nun von bundesweiten Beratungsstellen gesprochen wird, es auf der anderen Seite ein solches Netz zur Suizidprävention noch immer nicht gibt.

In diesem Sinne freue ich mich auf ein spannendes 2021 und auf unsere gemeinsame Arbeit im Sinne schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer An- und Zugehörigen.

Für den Vorstand

Prof. Winfried Hardinghaus
Vorsitzender

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Inhaltsübersicht

1. Aktuelles aus Politik und Verbänden

Erste Gesetzesentwürfe zur Neuregelung der Suizidbeihilfe
Rahmenvereinbarung SAPV
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland

2. Weitere Informationen aus der Hospiz- und Palliativarbeit

Wir trauern um Joseph (Jo) Brombach
Neue DHPV-Broschüre zur qualifizierten Vorbereitung Ehrenamtlicher
Ausbildung zur systemischen Kinder- und Jugendtrauerbegleitung
Umfrage: Ärzt*innen und Pflegekräfte zur Einbindung der Logopädie in die Palliativversorgung
DHPStiftungspreis 2020

3. Neues aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Presseinformationen
Pressespiegel
Aktuelles zu den im hospiz verlag veröffentlichten Medien des DHPV

Erste Gesetzesentwürfe zur Neuregelung der Suizidbeihilfe

Die Bundestagsabgeordneten Katrin Helling-Plahr (FDP), Karl Lauterbach (SPD) und Petra Sitte (Linke) haben Ende Januar einen Gesetzentwurf zur Regelung der Suizidbeihilfe vorgestellt. Die Grünen-Abgeordneten Renate Künast und Katja Keul veröffentlichten zeitgleich einen eigenen Entwurf.

Weiterlesen. (Entwurf Helling-Plat et. al.)

Weiterlesen. (Entwurf Künest/Keul)

Rahmenvereinbarung SAPV

Auch nach über anderthalb Jahren Verhandlung konnte zwischen den Spitzenverbänden der Hospizarbeit und Palliativversorgung und dem GKV-Spitzenverband in einigen wenigen, aber dafür wichtigen Punkten des Bundesrahmenvertrages für die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung keine Einigung erzielt werden. Dies betrifft beispielsweise die zukünftige Struktur der SAPV-Teams. Die Verhandlungspartner werden daher nunmehr ein Schiedsverfahren einleiten, in deren Verlauf die kontrovers diskutierten Positionen abschließend verhandelt werden. Die Schiedsperson und auch die voraussichtliche Dauer des Verfahrens stehen noch nicht fest.

Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland

Jetzt online: Multiplikatoren-Workshop zur Umsetzung der Charta

Um die praktische Arbeit zur Umsetzung der Charta und ihrer Handlungsempfehlungen vor Ort zu unterstützen, bietet die Koordinierungsstelle ein Multiplikatoren-Workshop an. In diesem Workshop werden Möglichkeiten für die Umsetzung der Charta und ihrer Handlungsempfehlungen in der Praxis und in der (politischen) Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt. Jetzt gibt es diesen Workshop auch als Online-Format, das in Kürze vom Team der Koordinierungsstelle angeboten wird.

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Wir trauern um Joseph (Jo) Brombach

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) trauert um Joseph (Jo) Brombach, der am 1. November 2020 im Alter von 84 Jahren in Deesem verstorben ist. Jo Brombach war im Jahr 1992 Gründungsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz und Mitbegründer des Elisabeth-Hospizes in Lohmar-Deesem. In diesem Zusammenhang ist er vielen Engagierten der Hospiz- und Palliativarbeit bekannt. Nachfolgend geben wir den Nachruf wieder, der durch das Sibilla-Hospiz veröffentlicht wurde, für das er zuletzt Mitinitiator und Ideengeber war.

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Neue DHPV-Broschüre zur qualifizierten Vorbereitung Ehrenamtlicher

Die neue Broschüre vermittelt Basiswissen und neue Impulse zur qualifizierten Vorbereitung Ehrenamtlicher in der Sterbebegleitung. Ziel der Broschüre ist es, den für die Durchführung von Vorbereitungskursen Verantwortlichen ein Konzept sowie einen Rahmen anzubieten, der sie dabei unterstützt, die vom DHPV vertretenen Grundeinstellungen in konkretes professionelles Gestalten bei der qualifizierten Vorbereitung Ehrenamtlicher in der Sterbebegleitung zu übertragen.

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Ausbildung zur systemischen Kinder- und Jugendtrauerbegleitung

In der neu geschaffenen und Anfang Februar erstmals gestarteten Ausbildung des gemeinnützigen Bremer Verein Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche e.V. lernen die Teilnehmenden trauernde Kinder und Jugendliche wertschätzend und achtsam in ihrer Trauer zu begleiten. Neben Praxisbezug, Theorie und Methodik der Kinder- und Jugendtrauerbegleitung, stellt insbesondere die Auseinandersetzung mit eigenen Verlust- und Trauererfahrungen einen wichtigen Teil der Ausbildung dar. Die Ausbildung umfasst elf Module und wird mit einer Abschlussarbeit beendet.

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Umfrage: Ärzt*innen und Pflegekräfte zur Einbindung der Logopädie in die Palliativversorgung

In der Umfrage werden Aspekte bzw. Notwendigkeiten logopädischen Arbeitens im Rahmen von Palliativversorgung untersucht - dies aus der ärztlichen und pflegerischen Perspektive. Ärzt*innen und Pflegekräfte werden um Teilnahme gebeten, auch wenn sie bisher noch nicht mit Logopäd*innen zusammengearbeitet haben. Ziel ist es, einen interdisziplinären Diskurs zur Einbindung der Logopädie in die Palliativversorgung anzuregen. Das Forschungsvorhaben am Studiengang Logopädie der FAU Erlangen Nürnberg ist angebunden an die Forschungswerkstatt Palliativmedizin. Die Umfrage läuft noch bis zum 15.02.2021.

Zur Umfrage.

DHPStiftungspreis 2020: Hospiz- und Palliativarbeit in Zeiten der COVID-19-Pandemie

Das Jahr 2020 stand vor allem im Zeichen der COVID-19-Pandemie. Gerade auch für die Hospiz- und Palliativarbeit haben die Kontakteinschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus viele Fragen und Probleme aufgeworfen. Die DHPStiftung vergibt ihren Stiftungspreis 2020 daher an Projekte, die trotz aller Widrigkeiten und mit viel Phantasie und Engagement hospizliche Begleitung möglich gemacht haben. Das gilt für Angebote für schwerstkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige ebenso wie für die Trauerbegleitung und bezieht Begleitungen in der Häuslichkeit ebenso ein wie solche in stationären Pflegeinrichtungen, stationären Hospizen und Einrichtungen der Behindertenhilfe. Bewerbungsschluss war der 15.12.2020. Zurzeit werden die zahlreich eingegangenen Bewerbungen gesichtet. Die Preisträger*innen werden informiert.

Presseinformationen des DHPV

10.02.2021 - Presseinformation zum Tag der Kinderhospizarbeit

Junge Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung und ihre Zugehörigen auch in der Coronakrise in den Blick nehmen

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04.12.2020 - Zum Tag des Ehrenamts: Solidarität auch in Zeiten von Corona

Zum Tag des Ehrenamtes, der jedes Jahr am 5. Dezember stattfindet, dankt der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) auch in diesem Jahr allen Ehrenamtlichen, die durch ihr Engagement sterbende Menschen und ihre Angehörigen in Deutschland unterstützen.

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Pressespiegel

Der DHPV in den Medien (Auswahl)

06.12.2020 - mdr
Viele offene Fragen um assistierten Suizid
Die Würde des Menschen ist unantastbar – so heißt es im Grundgesetz und das gilt auch für den Tod. Auf dieser Grundlage urteilte das Bundesverfassungsgericht dieses Jahr: Die Beihilfe zum Suizid ist uneingeschränkt straflos. Die Richter betonten aber auch, dass Maßnahmen gefunden werden sollten, die diese Beihilfe regeln. (Link)

24.11.2020 - Rhein-Neckar-Zeitung
So hilft der Erwachsenen-Hospizdienst im Teil-Lockdown
Umstellung auf kontaktlose Alternativen bei Begleitung und Beratung - Niemand soll alleine sterben (Link)

23.11.2020 - OS-Radio 104,8
"Wir sterben wie wir leben“ – Prof. Winfried Hardinghaus zu Gast (Link)

23.11.2020 - 5. Diakonisches Kamingespräch
Zwischen Selbstbestimmung und Lebensschutz - Prof. Hardinghaus im Gespräch mit Landesbischof Ralf Meister (Link)

Aktuelles zu den im hospiz verlag veröffentlichten Medien des DHPV

Bundes-Hospiz-Anzeiger

Die aktuelle Ausgabe des Bundes-Hospiz-Anzeiger (6 / 2020) behandelt den Schwerpunkt "Hospiz und Pflegeheim". Die erste Ausgabe 2021, die in Kürze erscheint, widmet sich dem Thema „Demenz und Hospiz“.

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hospiz zeitschrift

Die aktuelle hospiz zeitschrift (Heft 88, 04/2020) zum Schwerpunkt „Hospiz und Krankenhaus“ gibt eine Übersicht über den Stand der Umsetzung hospizlicher Ansätze in der deutschen Krankenhauslandschaft.

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