Glossar S

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Selbständige Organisationseinheit

Palliative Care Teams (PCTs) sind als selbständige Organisationseinheiten zu entwickeln. Das bedeutet, dass das PCT als tatsächliches Team mit feststehenden Personen und einer eigenen Infrastruktur und Logistik darstellbar ist und in diesen Strukturen arbeitet. Neben eigenen entsprechend ausgestatteten Büroräumen gehört dazu die Ausstattung mit Fahrzeugen und Tele6 kommunikation. Die Personalorganisation erfolgt über entsprechende Dienstplanung auf der Grundlage des Arbeitszeitgesetzes, die die 24-Stunden Verfügbarkeit an 7 Tagen pro Woche sicherstellt. Dabei muss jederzeit eine dem PCT angehörende Fachkraft erreichbar sein.

Spezialisierte ambulante PalliativVersorgung (SAPV)

Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) dient – in Ergänzung zur allgemeinen ambulanten Palliativversorgung – dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatienten so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen bzw. stationären Hospizen zu ermöglichen. Nur ein Teil aller Sterbenden benötigt diese besondere Versorgungsform. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung richtet sich an Palliativpatienten und deren soziales Umfeld, wenn die Intensität oder Komplexität der aus dem Krankheitsverlauf resultierenden Probleme den Einsatz eines spezialisierten Palliativteams (Palliative Care Team) notwendig macht – vorübergehend oder dauerhaft. Sie erfolgt im Rahmen einer ausschließlich auf Palliativversorgung ausgerichteten Versorgungsstruktur. Diese beinhaltet insbesondere spezialisierte palliativärztliche und palliativpflegerische Beratung und/oder (Teil-)Versorgung, einschließlich der Koordination von notwendigen Versorgungsleistungen bis hin zu einem umfassenden, individuellen Unterstützungsmanagement. Multiprofessionalität, 24-stündige Erreichbarkeit an sieben Tagen in der Woche und Spezialistenstatus (durch Weiterbildung und Erfahrung) der primär in der Palliativversorgung tätigen einzelnen Leistungserbringer sind unverzichtbar. Das Team führt regelmäßige multiprofessionelle Teamsitzungen und Fallbesprechungen durch und arbeitet eng mit den Strukturen der Primärversorgung (z.B. niedergelassene Ärzte, Pflegedienste, Krankenhäuser, stationäre Pflegeeinrichtungen) sowie den Einrichtungen der Hospizbewegung zusammen. SAPV kann als alleinige Beratungsleistung, Koordinationsleistung, additiv unterstützende Teilversorgung oder vollständige Patientenversorgung verordnet werden. Leistungen nach SGB XI sind jedoch nicht Bestandteil der SAPV.

Spezialisierte Einrichtungen der Hospiz- und Palliativversorgung

Spezialisierte Einrichtungen der Hospiz- und Palliativversorgung sind ambulante Hospizdienste, stationäre Hospize, Palliativstationen, Palliativkonsiliarteams in stationären Einrichtungen sowie Palliative Care Teams im ambulanten Sektor.

Stationäre Hospize

Stationäre Hospize sind selbständige Einrichtungen mit einem eigenständigen Versorgungsauftrag, die für Patienten mit unheilbaren Erkrankungen in der letzten Lebensphase palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgung sowie psychosoziale und spirituelle Begleitung anbieten. Die ärztliche Versorgung erfolgt im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung. Im Rahmen der Umsetzung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) geht es darum, dass Patienten im stationären Hospiz auch die Teilleistung der ärztlichen Versorgung in Anspruch nehmen können. Stationäre Hospize sind kleine Einrichtungen mit familiärem Charakter; sie verstehen sich als Teil einer vernetztenVersorgungsstruktur im regionalen Gesundheits- und Sozialsystem.

Sterbephase

Die Sterbephase umfasst die letzten Tage und Stunden (es „zieht sich“ oft über wenige Tage hin!) des Lebens. Ziel der Betreuung ist es jetzt, einen friedlichen Übergang zu ermöglichen und die Angehörigen zu stützen. Zu unterscheiden vom Begriff der Sterbephase ist der Begriff der Terminalphase.

Supervision

Supervision ist Teil des Qualitätsmanagements und dient sowohl der Organisationsentwicklung des Palliative Care Teams (PCT) als auch als Entlastungsangebot für die Mitarbeitenden in besonders belastenden Situationen, die in der ausschließlichen Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen entstehen. Dabei kann die Reflexion des eigenen Tuns einzelner Teammitglieder, aber auch die Rolle des Gesamtteams im Mittelpunkt stehen. Die Teilnahme an der Supervision sollte für alle Teammitglieder verpflichtend sein. Supervision kann sowohl in der Form von Fallkonferenzen im Sinne einer multiprofessionellen Fallbesprechung als auch im Sinne von Organisationsberatung und Teamcoaching angewendet werden. Die Durchführung der Supervision durch einen externen Supervisor wird dabei insbesondere für die letzten beiden Punkte dringend empfohlen. Kollegiale Supervision bzw. Intervision setzt in der Regel langjährige Vorerfahrungen und Teamarbeit voraus.

Supportive Therapie

„Unterstützende“ Therapie, die die Nebenwirkungen einer notwenigen Behandlung mildert. In der Onkologie sollen Belastungen der tumorspezifischen Behandlungen (Chemo-, Strahlentherapie oder Operation) durch den Einsatz supportiver Maßnahmen möglichst gering bleiben.