Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar

Pressemitteilung: 08.02.2023, Landshut.

Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar

In Deutschland gibt es rund 50.000 Kinder und Jugendliche, die lebensverkürzend erkrankt sind. Der Tag der Kinderhospizarbeit, der immer am 10. Februar stattfindet, macht auf die besonderen Bedürfnisse und die belastende Situation der betroffenen Kinder und ihrer Familien aufmerksam und würdigt zugleich die feinfühlige Arbeit der zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen in der Hospizversorgung. Bundesweit ruft der Deutsche Kinderhospizverein am Tag der Kinderhospizarbeit dazu auf, grüne Bänder an Fenstern, Autoantennen und Bäumen zu befestigen, um die Verbundenheit mit den Betroffenen zu symbolisieren. Die grünen Bänder sind ein sichtbares Zeichen gesellschaftlicher Solidarität.

„Eine lebensverkürzende Erkrankung bedeutet für die betroffenen Kinder und deren An- und Zugehörige oft einen permanenten Ausnahmezustand, manchmal über viele Jahre“, sagt Willy Knödlseder, 1. Vorsitzender des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes. Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte oder auch Fremde, die im eigenen Zuhause ein- und ausgehen – ein geregelter Alltag ist nur schwer machbar. Geschwisterkinder, Freundschaften, die Partnerschaft, der Beruf – alles muss im Angesicht des unheilbar kranken Kindes hintenanstehen. Sorgen und Ängste um die Gesundheit des Kindes, Finanzielle Sorgen, soziale Isolation, die nicht erfüllten Bedürfnisse der Geschwisterkinder und zu wenig Zeit für Selbstachtsamkeit führen oft zu einer zunehmenden Überforderung der Eltern.

Anders als in der Erwachsenen-Hospizarbeit wird bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht nur die letzte Lebensphase betrachtet, sondern ihre komplette Lebenszeit. Da oftmals nicht absehbar ist, wann ein Kind sterben wird, werden Familien teilweise über viele Jahre hinweg begleitet. „Kinderhospizarbeit ist somit Lebensbegleitung und Beistand über das Leben hinaus. Sie endet nicht mit dem Tod, die Hospizbewegung hat auch viele Angebote zur Trauerbegleitung entwickelt“, so Willy Knödlseder.

Ziel der Kinderhospizarbeit ist immer, die Lebensqualität zu sichern und zu erhöhen. Dies schließt alle An- und Zugehörigen mit ein. Gerade die Kinderhospizbewegung hat nicht nur die Sterbenden, sondern auch ihre Familiensysteme im Blick. Eltern und Großeltern sollen entlastet werden und etwas Zeit für sich und ihre Freunde finden. Geschwisterkinder sollen „gesehen“ werden und auch mal im Mittelpunkt stehen. Die verbleibende Lebenszeit der betroffenen Kinder selbst soll mit Freude und Lachen gefüllt werden.

Der Bayerische Hospiz- und Palliativverband e.V. (BHPV) ist seit 1991 die Landesvertretung der Hospiz- und Palliativarbeit in Bayern. Er informiert und unterstützt seine Mitglieder, sichert den Erfahrungsaustausch zwischen seinen Mitgliedern und bietet organisatorische und inhaltliche Hilfestellungen an.

Bayerischer Hospiz- und Palliativverband

Innere Regensburger Str. 13

84034 Landshut

0871/9750730