Internationaler Tag des Ehrenamtes 05. Dezember 2021

Ehrenamtliche Hospizarbeit in allen Zeiten

Zum internationalen Tag des Ehrenamtes, der jedes Jahr am 05. Dezember stattfindet, wird weltweit freiwilliges Engagement in der Gesellschaft geehrt. Bayernweit engagieren sich Menschen aktiv und setzen ihre Freizeit dafür ein, für andere da zu sein. Daher würdigt der Bayerische Hospiz- und Palliativverband (BHPV) alle Ehrenamtlichen, die durch ihr Engagement schwerstkranke und sterbende Menschen und ihre Zugehörigen unterstützen.

„Ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen sind in der letzten Lebensphase einfühlsam da für all das, was an Fragen, Ängsten, Wünschen und Sehnsüchten offen ist und ermöglichen so schwerstkranken und sterbenden Menschen an ihrem Lebensende eine menschliche Erfahrung von Angesicht zu Angesicht“, so Timo Grantz, Geschäftsführer des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes. Doch nicht nur ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen, die sich direkt in die Betreuung alter Menschen, Schwerstkranker und Sterbender einbringen, sind elementarer Bestandteil der Hospiz- und Palliativversorgung. Alle Menschen, die sich in im Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung engagieren und so beispielsweise im Vorstand tätig sind, Verwaltungsaufgaben oder Telefondienste übernehmen, leisten einen wesentlichen Beitrag in der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen.

Seit ihrer Entstehung setzt sich die Hospizbewegung mit ihren Ehrenamtlichen für die Beachtung der Selbstbestimmung und die Gestaltung der letzten Lebensphase in Würde, nach den Vorstellungen des Betroffenen, ein. Dabei werden sie von hauptamtlich Tätigen unterstütz und arbeiten eng mit verschiedenen weiteren Professionen, wie zum Beispiel Pflegekräften und Therapeut:innen, zusammen. Die Pflege ist und bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil unser Gesundheitsversorgung, was gerade während der Corona-Pandemie deutlich geworden ist.

Die Hospizarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Bedürfnisse des Menschen in allen Dimensionen in den Blick nimmt. Das Leben kann würdevoll zu Ende gehen, ohne es künstlich zu verlängern oder zu verkürzen, aber gut hospizlich begleitet und palliativ versorgt. „Ohne die vielen Ehrenamtlichen gäbe es keine Hospizbewegung – sie leisten einen wichtigen und zu würdigenden Beitrag und haben immer die Wünsche der Betroffenen im Blick“, so Timo Grantz.

Gerade in Zeiten von Corona ist die Arbeit der Ehrenamtlichen besonders in den Fokus zu rücken. Trotz der Einschränkungen und Herausforderungen engagieren sich viele weiterhin aktiv in der Hospiz- und Palliativarbeit. Durch ihren kontinuierlichen Einsatz kann ein würdevolles Sterben sichergestellt werden. „Die Kontaktbeschränkungen und damit einhergehende Isolation sind gerade für ältere, schwerstkranke und sterbende Menschen sowie ihre Zugehörigen eine enorme Belastung. Die Besuchsmöglichkeiten für schwerstkranke und sterbende Menschen müssen daher – egal wo – gewährleistet werden“, so Timo Grantz. Ambulante Hospizdienste und alle weiteren Versorger in der Hospiz- und Palliativarbeit setzen sich dafür ein, dass Begleitungen durch Ehrenamtliche auch während der Corona-Pandemie möglich bleiben. Sie lassen sich nicht entmutigen und finden oftmals kreative Wege, ihre wichtige Arbeit weiterzuführen.

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG), das im Februar 2020 das seit 2015 bestehende „Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung“ (§ 217 StGB) für nichtig erklärt hat, ist es besonders wichtig, dass die in Bayern bereits sehr gut ausgebauten Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung noch mehr in das Blickfeld der Gesellschaft geraten.

Der Bayerische Hospiz- und Palliativverband möchte auf den Einsatz der Ehrenamtlichen aufmerksam machen und die die wertvolle Arbeit aller ehrenamtlich Tätigen in den Fokus rücken. Sie übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und leisten damit, trotz der schwierigen Bedingungen durch die Corona-Pandemie, einen wesentlichen Beitrag in der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen.

 

Hintergrund: Bayerischer Hospiz- und Palliativverband (BHPV)

Der Bayerische Hospiz- und Palliativverband (BHPV) ist seit 1991 die Landesvertretung der Hospiz- und Palliativarbeit in Bayern. Er informiert und unterstützt seine Mitglieder, sichert den Erfahrungsaustausch zwischen seinen Mitgliedern und bietet organisatorische und inhaltliche Hilfestellungen an. Seine Mitgliedsorganisationen vereinen mehr als 30.000 Mitglieder.

Hintergrundinformationen zum Internationaler Tag des Ehrenamtes

Der Internationale Tag des Ehrenamtes (International Volunteer Day for Economic and Social Development) ist ein Gedenk- und Aktionstag zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Er wird jährlich am 5. Dezember abgehalten und wurde 1985 von der UN mit Wirkung ab 1986 beschlossen. In Deutschland ersetzt er damit den Tag des Ehrenamts, welcher früher am 2. Dezember stattfand.

Pressekontakt:

Bayerischer Hospiz – und Palliativverband (BHPV)

Innere Regensburger Straße 13

84034 Landshut

Tel: 0871-9750730

Fax: 0871-9750742

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